Theoretisch gibt es mehrere Wege, die Deckungslücke von 91 Prozent zu schließen:
1. Windenergieanlagen (Windräder)
Ein Windrad erzeugt derzeit durchschnittlich 4,1 Millionen kWh Strom im Jahr (laut Energieatlas Bayern). Man könnte in Lautertal also mit 39 neuen Windenergieanlagen annähernd klimaneutral werden. Der Nachteil liegt auf der Hand – selbst bei deutlich moderateren Abstandsregeln wie derzeit geltend wären die Auswirkungen auf das Landschaftsbild und die Lärmbelästigung fürchterlich.
2. Biogasanlagen
Die Deckungslücke mit Biogasanlagen zu decken, ist nicht möglich. Man bräuchte 67 Biogasanlagen vergleichbar der bestehenden in Rottenbach, wiederum mit einem Gesamtflächenbedarf von 10.118 Hektar. Das wäre sieben Mal soviel, wie in Lautertal an landwirtschaftlicher Nutzungsfläche vorhanden ist.
(Quelle u. Berechnungsmethode: Deutscher Verband für Landschaftspflege, https://www.lpv.de/uploads/media/biogas_fact-sheet.pdf)
3. Auf-Dach-Photovoltaik
159 Hektar Nutzungsfläche wären erforderlich, um mit Photovoltaik die Lücke zur Klimaneutralität in Lautertal zu schließen. Wollte man hier lediglich mit Solarmodulen auf Dächern arbeiten, wird schnell deutlich, wieviele Häuser man bräuchte: Selbst wenn jedes der rund 1.400 Gebäude in Lautertal je 100 Quadratmeter nutzbare Dachfläche für Photovoltaik böte, stünden insgesamt nur 14 Hektar zur Verfügung. Das würde nicht einmal reichen, um Lautertal auf den Bayerischen Durchschnitt von rund 25 Prozent zu bringen.
4. Freiland-Photovoltaik
Was bleibt, sind Solarparks auf verfügbaren Freiflächen. Rund 60 Hektar auf wenig ertragreichen landwirtschaftlichen Flächen sind jetzt schon projektreif, Verträge unterschriftsreif. Würden mittel- bis langfristig weitere 100 Hektar freigegeben, wären dann immer noch nur rund 11 Prozent aller landwirtschaftlichen Flächen in Lautertal mit Photovoltaik belegt. Doch selbst das müsste nicht sein: Im Zusammenspiel mit weiteren Flächen auf dem Gebiet von anderen Gemeinden mit deutlich weniger Einwohnern bietet die Freiland-Photovoltaik tatsächlich die einzige realistische und umweltverträgliche Chance auf Klimaneutralität.